Alexander Manns

Founder Junior

Krebsprevention durch gesunde Ernährung

2019-06-17 06:17:56

Gesunde Ernährung vermindert das persönliche Krebsrisiko. Die Krebsforschung sieht heute im viel zu hohen Fettverzehr sowie dem daraus resultierenden Übergewicht enge Zusammenhänge mit Brust- und Darmkrebs. Pflanzliche Lebensmittel, wie Obst, Salat und Gemüse besitzen eine krebsvorbeugende Wirkung.

Gesunde Ernährung vermindert das persönliche Krebsrisiko

„The causes of cancer“ ist eine Dokumentation der beiden Oxford-Professoren Richard Doll und Richard Peto im Auftrag des US-Kongresses über Krebs und dessen Ursachen. Die beiden Wissenschaftler fanden während ihrer Forschung heraus, dass „bei rund 70% aller Krebsfälle falsche Ernährung zumindest als eine Ursache beteiligt [ist]“ (Münzing-Ruef, 2010, S. 557). Rund 35 Prozent aller Todesfälle an Krebs sind durch eine falsche Ernährung begründet, das zeigten ihre Ergebnisse.


Der World Cancer Research Fund und das American Institute for Cancer Research veröffentlichten 1997 einen Report mit dem Titel „Food, Nutrition and the prevention of Cancer: a global perspective“. In dieser Studie wurden klar überzeugende, wahrscheinliche und mögliche Beziehungen zwischen der Krebslokalisation und spezifischen Ernährungsfaktoren dargestellt. Als überzeugend risikosenkend gelten Obst und Gemüse allgemein in Bezug auf Krebslokalisationen in Mundhöhle und Rachen, Speiseröhre, Lunge, Magen, Kolon und Rektum. Die Kühllagerung von Lebensmitteln gilt als überzeugend krebsrisikovermindernd in Bezug auf Magenkrebs, da es die ganzjährige Versorgung mit Obst und Gemüse gewährleistet und die Konservierungsstoffe in Fleisch und anderen Nahrungsmitteln verringert werden können. Die körperliche Aktivität spielt bei der Krebsprävention eine große Rolle. Menschen, die sich selten bewegen, haben oft Übergewicht und einen hohen Körperfettanteil und sind somit auch anfälliger für viele Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Krebs.


In Bezug auf Dickdarmkrebs reduziert die körperliche Aktivität überzeugend das Krebsrisiko, da der Darm mechanisch stimuliert wird und folglich die Durchgangszeit des Darminhaltes verkürzt wird. Das hat wiederum Einfluss auf die Immunstimulierung und Steroidhormone. „...ideale Medizin gegen Dickdarm-Krebs: täglich 30 Minuten Walking...“ (Münzing-Ruef, 2010, S. 560), das belegt eine Studie der Harvard Universität. Wahrscheinlich risikosenkend sind Carotinoide bei Lungenkrebs und Vitamin C bei Magenkrebs. Mögliche Faktoren bei der Risikosenkung können Ballaststoffe, Grüner Tee, Vollkorn Getreide oder Getreideprodukte und Mineralstoffe in Lebensmitteln in Bezug auf diverse Krebslokalisationen sein. Aktuellere Forschung geht davon aus, dass Ballaststoffe aus Hülsenfrüchten, Salaten, Obst, Gemüse und aus dem vollen Korn krebshemmend wirken. Außerdem Die Vitamine A, C, E, die Familie der Carotine und das Spurenelement Selen, welches in Fisch, Fleisch, Knoblauch, Vollgetreide und in Pilzen enthalten ist. Dies gilt auch für Kalzium, da es freie Fettsäuren und Gallensäuren verseift und biologisch inaktiviert. „Grüner, unfermentierter Tee hemmt, so fanden japanische Forscher heraus, das Wachstum von Tumoren“ (Münzing-Ruef, 2010, S. 560).


Die Forschung hat gezeigt, dass pflanzliche Lebensmittel eine krebsvorbeugende Wirkung besitzen. „Diese Wirkung ist [jedoch] nicht auf einzelne Inhaltsstoffe zurückzuführen.“ (Dr. Boeing & Dr. Kroke, 1999, S. 11). Essentieller in Bezug auf das Krebsrisiko ist das Ernährungsmuster, das bedeutet die Nahrungsmenge, Nahrungsauswahl und Nahrungszubereitung. Inhaltsstoffe in Obst und Gemüse wie Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe besitzen die Fähigkeit, freier Radikale abzufangen, die Zelldifferenzierung und den programmierten Zelltods zu beeinflussen, die Genexpression zu verändern und Enzyme zu induzieren. Daraus resultiert ihre Begabung „spezifische pathogenetische Mechanismen der Kanzerogenese“ beeinflussen zu können (Dr. Boeing & Dr. Kroke, 1999, S. 12). Diese Aussagen decken sich exakt mit der aktuellen Forschung, welche davon ausgeht, dass nicht spezielle Nahrungsmittel beziehungsweise einzelne Moleküle entscheidend sind für die Gesundheit, sondern vielmehr das Zusammenwirken von vielen Komponenten in der Nahrung.


Ernährungsfaktoren interagieren mit vielen Stoffwechselvorgängen. Durch Vitamine oder andere Pflanzeninhaltsstoffe kann die Entstehung reaktiver Stoffwechselprodukte in endogenen Prozessen beeinflusst werden. Infolgedessen kann auch das Mutationsgeschehen der Krebszellen direkt verändert werden. Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln werden oft von der Bevölkerung in Verbindung mit krebserregender Wirkung gebracht. Diese Aussage lässt sich aber noch nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse untermauern. Die Krebsvorbeugung durch ein korrektes Ernährungsverhalten ist hingegen von größerer Bedeutung.


Jeder Mensch ist unterschiedlich und deshalb werden Nahrungsmittel auch verschieden gut vertragen. „Die klassische Vollwertkost kann für den einen genau das richtige, für den anderen zu belastend sein. Eine Mischung aus mediterraner und asiatischer Küche, in der weder Rohkost noch Vollkornprodukte dominieren, wird von vielen Menschen gut vertragen“ (Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., 2013, S. 4).


Quellen

Münzing-Ruef, I. (2000). Kursbuch gesunde Ernährung: Die Küche als Apotheke der Natur. Heyne Verlag.


Dr. Boeing, H. & Dr. Kroke, A. (1999). Krebsprävention durch Ernährung. Deutsches Institut für Ernährungsforschung. Bergholz-Rehbrücke.


Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (2013). Broschüre Ernährung und Krebs.